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Erblich ist er nicht. Jedenfalls kenne ich Väter und Mütter,
die sind völlig immun. Aber bei ihren Söhnen oder Töchtern bricht es durch.
Manchmal werden schon achtjährige Kinder infiziert.
Während der Pubertät scheint der Virus vorübergehend inaktiv.
Später, wenn sie 20, 40 oder 60 sind, bricht der Virus auf einmal wieder aus.
In allen Kontinenten wurde die Krankheit beobachtet:
Meist hat die Krankheit ein Vorstadium:
Da werden die Menschen unruhig und sind nicht mehr zufrieden mit sich selbst.
Sie spüren: "Das kann doch nicht alles sein!"
und fangen an, ungewohnte Fragen zu stellen.
Im fortgeschrittenen Stadium ändern die Befallenen auch ihr Verhalten.
Manchmal so radikal, dass ihre Umwelt sie nicht mehr für normal hält.
Neurologen konnten allerdings beim Messen der Gehirnströme bisher kein
auffälliges Abweichen von der Norm feststellen.
Eine zuverlässige Beschreibung des gesamten Krankheitsbildes liegt bisher nicht vor.
Soweit man festgestellt hat, soll die Übertragung
vor allem durch direkte Ansteckung erfolgen.
Der Virus springt gleichsam über von Menschen, die schon angesteckt waren.
Manchmal werden ganze Familien erfasst, meist aber einzelne.
Vorsorgemaßnahmen erweisen sich als wirkungslos.
Nur Wohlstand scheint anfällig zu machen, wie eine Untersuchung in Assisi ergab.
In der Weltgesundheitsorganisation ist man sich
noch nicht klar darüber, ob diese Infektion zu den anerkannten Krankheiten zählen soll.
Wenngleich manche Regierungen sie für ausgesprochen gefährlich halten,
vor allem in lateinamerikanischen und östlichen Ländern.
Der Virus soll vor langer Zeit schon durch Wanderprediger aus dem Vorderen Orient
nach Europa eingeschleppt worden sein.
Das hiesige Gesundheitsamt meldet, dass es hier in letzter Zeit
vermehrt zu Ansteckungen gekommen sein soll!
Also, Vorsicht vor dem Virus namens JESUS
(Aus: Hermann Josef Coenen, Meine Jakobsleiter)
Annemarie Schermann