ASCHERMITTWOCH

5. März 2014

Gedanken zur "Fastenzeit"

Für die 40 Tage, die vor uns liegen, gebrauchen wir meistens den Begriff „Fastenzeit“, obwohl sie offiziell „Österliche Bußzeit“ heißt. Der Begriff „Fastenzeit“ ist einseitig. Wir denken dann fast automatisch an: „weniger naschen, rauchen, fernsehen, essen (ja sogar an „abnehmen“) usw. Ist das nicht zu einfach, zu oberflächlich?

Natürlich haben Verzichten-Können und Selbstbeherrschung auch ihren Wert. Nur sind sie kein Selbstzweck. Mit Verzichten und Selbstbeherrschung wollen wir etwas anderes, viel Wichtigeres, erreichen. In der österlichen Buß- und Umkehrzeit, wollen uns in eine Stimmung der Veränderung, Erneuerung versetzen. Wir wollen unsere Lebensweise erneuern, ihr neue Kraft geben, indem wir uns neu und vermehrt Gott und unseren Mitmenschen zuwenden. Wir wollen neu Ernst machen mit dem, was Jesus das Wichtigste im Leben genannt hat: Gottes- und Nächstenliebe, eine gute Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen.

Deswegen sollen wir, am Anfang dieser Fastenzeit, in uns hineinschauen und uns ehrlich fragen: Was muss sich bei mir ändern, damit meine Beziehung zu Gott bewusster, intensiver werden kann? Wie möchte ich daran arbeiten? Was möchte ich konkret dafür unternehmen? Was nehme ich mir vor? Mehr Zeit für Gott durch Gebet, Gottesdienst, Bibellesen?

Und auf der anderen Seite: Was muss sich bei mir ändern, damit meine Beziehung zu meinen Mitmenschen besser werden kann? Für wen muss ich mir mehr Zeit nehmen? Zu wem sollte ich freundlicher sein? Mit wem sollte ich gemeinsam etwas unternehmen? „Behandle deine Mitmenschen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest“, sagt die Goldene Regel, die Jesus auch in seiner Bergpredigt erwähnt. Was muss sich deswegen bei mir ändern, welche Beziehung zu welchen Mitmenschen ist bei mir verbesserungs-bedürftig? Was will ich dazu unternehmen?

Wenn ich dies Ernst nehme, muss ich wahrscheinlich auf einige Dinge verzichten. Aber dann kann mein Leben in dieser Fastenzeit, in dieser österlichen Bußzeit, „österlicher“ werden, mit neuem Leben erfüllt. Aufbruchsstimmung ist gefragt!

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