Weihnachten! Was hat man aus Weihnachten gemacht? Schon seit Wochen hört man fast nichts anderes mehr als dieses Wort: In den Geschäften, in den Medien, in den Urlaubsplänen, in den Betriebsfeiern. Es ist die Rede von einem Weihnachtsmann und von Rentieren, vom Christkind und von Geschenken, von Christkindlmärkten, von Weihnachtskonzerten und Chören.... Man wird von Weihnachten übersättigt, denn irgendwie ist das Ganze leer, ohne Inhalt. Man feiert und weiß nicht, was man feiert. Bis dann der ganze Spuk vorbei ist und das normale Alltagsleben, mit seinen Sorgen und Ängsten und vielleicht auch kleinen Freuden zurückkehrt. Durch Weihnachten hat sich ja eh nichts geändert.
Man hat eines vergessen: Ohne Jesus von Nazareth ist Weihnachten nicht zu haben! Ohne den Glauben an ihn hat das Fest keinen Inhalt. Man füllt es mit künstlichen, aufgebauschten, und vorgespielten romantischen Gefühlen von Frieden, während man sich in der Familie weiterhin nicht erträgt, Menschen weiterhin auf der Flucht sind und umgebracht werden durch Attentate und Kriege, auch jetzt, in diesem Augenblick.
Weihnachten? Wann ist Weihnachten? Wo ist Weihnachten? Weihnachten ist dort, wo an Gott und an Jesus geglaubt wird, wo es ein Glaubensfest gibt. Dort, wo wir uns wieder dessen bewusst werden: Gott hat in unsere menschliche Geschichte eingegriffen, ganz konkret, an einem bestimmten Zeitpunkt, an einem konkreten Ort, in einer beschreibbaren gesellschaftlichen Situation, im Leben und Sterben eines ganz bestimmten Menschen, Jesus von Nazareth.
Dieser Jesus lebte in einem politisch und wirtschaftlich unbedeutenden Land, am Rande des römischen Riesenreiches. Er ist in armen Verhältnissen aufgewachsen. Bis zu seinem 30. Lebensjahr ein Handwerker, weiter unbekannt und unbedeutend.
Dann zieht er als Prediger durch die Gegend, sagt Worte über Gott und Mensch, tut Dinge, die die Welt verändern werden und die auch heute Menschen innerlich um-wühlen, begeistern und verwandeln.
Dieser Jesus behauptet von sich, dass er so eine tiefe innere Beziehung zu Gott hat, dass er sich mit Gott eins fühlt. Ja mehr noch: „Wer mich sieht, sieht den Vater. Ich bin der Weg, die Wahrheit, das Leben. Wer an mich glaubt, wird nie zugrunde gehen. Er wird leben, auch wenn er stirbt.“
Menschen glauben an ihn, geben deswegen vieles auf. Durch ihn bekommt ihr Leben Inhalt und Sinn. Sie sind überzeugt: Durch Jesus hat Gott selbst zu uns gesprochen. Durch ihn hat Gott sich selbst mitgeteilt und gesagt, wie er zu uns steht. Gott hat sozusagen ein „menschliches Gesicht“ bekommen. Im Vertrauen zu ihm kann ich meine Lebensängste überwinden und inneren Frieden finden. Mein Leben hat Sinn, wie es auch verläuft. Es hat ja Ewigkeitswert. Ich kann mich in Gottes Hand geborgen fühlen, denn er meint es gut mit mir, mit uns.
Zu dieser Grundüberzeuung, zu dieser Grundsicherheit kommen wir durch Jesus von Nazareth. Ihm verdanken wir es, leben und sterben zu können, in so einem Glauben, mit so einer inneren Sicherheit. Deswegen ist er unser „Retter“.
Ihn feiern wir zu Weihnachten. Es ist sozusagen sein Geburtstagsfest, dass wir in Dankbarkeit feiern. Ihm sagen wir in unserer Weihnachtsfeier, wie wichtig er für uns ist. So hat Weihnachten Inhalt und Sinn. Es ist ein wunderschönes Fest!