OSTERSONNTAG

 

Ostern: das Fest des Lebens! Gibt es etwas Schöneres und Kostbareres als das Leben? Jeder Mensch wünscht, dass ihm das Leben gelinge, dass es gut verlaufe und das bringe, was wir uns als Glück und Erfüllung vorstellen. Aber wie viele Enttäuschungen gibt es auf unserem Lebensweg; wie viel gelingt überhaupt nicht so, wie man es sich gewünscht hat; manches Leben geht viel zu früh und tragisch zu Ende.

Es gibt eine Unmenge von Leid, von dem wir einfach nicht wissen, warum das so ist. Warum wird eine Mutter von drei Kindern von Krebs befallen? Warum leben Bösewichte in Saus und Braus und kennen gute, ehrliche Menschen nur Sorgen? Wie ist das eigentlich mit meinem Leben? Gehe ich einer Erfüllung entgegen, die hält, was sie verspricht, oder ist alles Illusion, weil Grab oder Asche das Letzte sind? Eines wissen wir genau: wir alle müssen irgendwann sterben. Aber was kommt danach? Kommt da überhaupt noch etwas?

Steckt hinter all dem, was das Leben verheißt, letztlich einfach nichts? Löst sich einmal alles, was ich ins Leben investiert habe, alles, was ich an Gutem getan habe, alles was ich ertragen und durchleiden musste löst sich das alles einmal einfach in Nichts auf? Nehmen wir mal an, es wäre so: Müssten wir das nicht als die brutalste Sinnlosigkeit und Ungerechtigkeit empfinden, die es überhaupt geben kann? Kann, soll das wirklich alles sein?

Ostern eröffnet uns die letzte Wahrheit über unser Leben. Ostern sagt uns: Es hat Sinn, weil der Tod nicht das Letzte ist. Ostern sagt: Dieser Jesus, der elend am Kreuz starb, der begraben und dessen Grab mit einem Stein versiegelt wurde – dieser Jesus lebt. Gott hat gewirkt, was in keines Menschen Macht steht: Leben zu schaffen aus dem Tod - starkes Leben, das sogar den Tod überwindet - Leben in Fülle.

Das zu glauben ist nicht selbstverständlich. Die biblischen Erzählungen sagen es immer wieder. Als Maria von Magdala zum Grab kommt und den Leichnam nicht findet, denkt sie, man habe ihn halt weggenommen und woanders hingelegt. Erst später, als der Auferstandene Jesus ihr begegnet, beginnt sie zu begreifen, was Unerhörtes da geschehen ist.

Und von den Jüngern wissen wir, dass sie zuerst das Gerede von der Auferstehung als Geschwätz der Frauen abgetan haben. Erst nach vielen Zweifeln begannen sie zu glauben und das vor allem, weil auch ihnen der Auferstandene begegnete. Und dieser Glaube wurde dann so fest und stark, dass sie ihr ganzes weiteres Leben dafür einsetzten. Für diese Osterbotschaft sind sie als Märtyrer gestorben.

Die Botschaft von Ostern ist wirklich die Wahrheit, mit der alles steht und fällt. Nur wenn Ostern wahr ist, ist es auch wahr, dass das Leben stärker ist als der Tod, dass das Gute stärker ist als das Böse und das Recht stärker als das Unrecht.

Durch Ostern hat sich uns ein Tor zur absoluten Zukunft aufgetan, eine Hoffnung ist in unserem Herzen lebendig geworden. Wenn Jesus tatsächlich auferweckt worden ist, dann werden auch wir ihm folgen und "in Christus alle lebendig gemacht werden" (1. Kor). Diese Hoffnung ändert das Leben, macht aus uns andere Menschen. Wir betrachten unser jetziges Leben mit anderen Augen. Dann geschieht Auferstehung nicht nur bei unserem Tod. Sie passiert jetzt schon in vielen Formen:

Steh auf
Wenn dich jemand erniedrigt hat

Wenn dich jemand geschlagen hat
Wenn du dich verraten f
ühlst - Auch das ist Auferstehung.
Steh auf
Wenn du meinst, es geht nicht mehr weiter
Wenn du niedergeschlagen bist
Wenn du aufs Kreuz gelegt worden bist - Auch das ist Auferstehung.
Steh auf
Wenn dich die Probleme rundherum niederdr
ücken
Wenn du dich am Boden zerst
ört fühlst - Auch das ist Auferstehung.
ER ist auferstanden, nachdem sie ihn verlassen, verraten, verkauft haben gefoltert, gekreuzigt und get
ötet. Leben ist stärker. Ostern: Fest des Lebens.

 

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