2. ADVENT
Evangelium nach Lk (3,2b-6):
„Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt! Ebnet ihm die Straßen!“ Gott will in euer Leben kommen. Macht es ihm möglich. Öffnet ihm den Weg, entfernt alle Hindernisse, alles was verhindert, dass Gott zu euch kommt.“ Diese Worte des Propheten Johannes gelten auch uns, heute.
In dieser lauten Welt gibt es so viele Stimmen und so viel Lärm, die verhindern, dass wir die Stimme Gottes an uns hören. Deswegen: Ändert euch, eure Lebensweise, denkt um, konzentriert euch auf das Wesentliche in eurem Leben - auf Gott. Nehmt euch Zeit für ihn. Lebt auf ihn hin. Das könnte für uns bedeuten:
Hört auf, nur an Wohlstand, Besitz, Profit zu denken.
Wendet euch intensiver Gott zu, glaubt an ihn, betet zu ihm. Nehmt euch Zeit für ihn und lebt nicht so, als bräuchtet ihr ihn nicht!
Denkt nach, ob euer Leben wirklich in allen Bereichen so in Ordnung ist, wie ihr annehmt. Erkennt eure Schwächen und euer Versagen, und fangt neu an.
Wie ist meine Beziehung zu Gott, zu Jesus? Was kann ich tun, um diese Beziehung besser, lebendiger, intensiver zu machen? Was hindert mich daran?
Es ist wirklich so: Gott kommt zu uns, spricht zu uns, in den großen Ereignissen und in den kleinen Dingen des Alltags, durch die positiven und negativen Erfahrungen, durch Menschen, denen ich begegne und die über ihre Erfahrungen mit Gott reden. Gott kommt auf uns zu, will bei uns ankommen. Aber wir müssen uns ihm zuwenden, ihm entgegengehen, uns auf den Weg zu ihm machen, ihn bewusst in unser Leben, in unser Denken und Fühlen einlassen, für ihn Platz machen.
Wenn wir das bewusst tun, ändern wir uns, werden wir anders. Wenn Gott in unserem Herzen angekommen ist, uns innerlich berührt, tief in uns wirksam ist, dann leben wir mit Zuversicht, mit Hoffnung, mit Vertrauen. Wir spüren dann eine tiefe Geborgenheit.
Machen wir ihm also den Weg frei. Hindert mich meine jetzige Lebensweise? Lebe ich zu oberflächlich, ohne Tiefgang, getrieben durch Alltagssorgen, die mich so beschlagnahmen, dass ich nicht einmal an Gott, an Jesus denke? Geschweige denn mit ihm rede? Was muss sich bei mir ändern? Beschäftige ich mich zu wenig mit meinem Glauben an Gott und an Jesus?
Gott ist in Jesus auf uns zugekommen. Möchte ich deswegen Jesus besser kennen lernen, mit ihm wirklich vertraut werden, so dass ich ihn besser verstehen kann? Dann geschieht Advent - in mir.
Jesus verkündet da einen Gott, der uns aufatmen lässt, vor dem wir keine Angst haben müssen, zu dem wir Vertrauen haben können, bei dem wir uns geborgen fühlen dürfen. Das ist die frohe Botschaft von Jesus von und über Gott. Dieser Gott gibt uns in Jesus eine Zukunftsperspektive.
Wir werden befreit aus einem Gefühl der Verlorenheit, Angst um uns selbst, und tiefster Einsamkeit. Weil ich seit Jesus nun weiß, dass Gott mich liebt, bin ich grundsätzlich liebenswert, es wert, geliebt zu werden, trotz allem. Deswegen kann ich auch mich selbst annehmen. Ich kann selbstbewusst leben. Ich spüre eine tiefe Dankbarkeit Gott gegenüber. Dieses Bewusstsein, diese Glaubensüberzeugung wird durch den Aufruf von Johannes neu aufgefrischt. Was werde ich also in dieser Adventzeit tun, damit Gott zu mir kommen kann?