Gedanken zur Teilgemeinde - Jänner 2024

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Gedanken zur Teilgemeinde

 

,,Ecclesia semper reformanda est" - die Kirche muss immer reformiert werden, lautet ein Satz, der die Überzeugung evangelischer Theologie widerspiegelt und sich auch in der katholischen Theologie des Zweiten Vatikanischen Konzils wiederfindet. Der Ursprung dieses Satzes ist unbekannt, Jodocus van Lodenstein, ein reformierter Theologe des 17. Jahrhunderts, wird als Urheber genannt, andere finden den Gedanken schon in den Schriften des heiligen Augustinus. Doch was bedeutet er eigentlich?
Er bedeutet nicht, dass sich die Kirche dem gerade geltenden Zeitgeist anpassen muss, sondern dass sich die Kirche beständig fragen muss, ob die Art, wie sie den Glauben verkündigt und lebt, noch dem Vorbild und den Geboten Christi entspricht. Denn nur dann ist sie auf der Höhe der Zeit. Und weil Kirche und Gemeinde von Menschen gelebt wird, bleibt sie oft hinter dem zurück, wie Gott sich seine Kirche und seine Gemeinden wünscht. Dann besteht Reparaturbedarf. Ecclesia semper reformanda - ja, die Kirche und die Gemeinden sind beständige Baustellen, doch das muss und darf nicht enttäuschen.
Christus hat sich eine Kirche aus Menschen gebaut, und Menschen machen Fehler. Und dann brechen wir neu auf und versuchen es besser zu machen. Ein Samuel Beckett zugeschriebenes Wort lautet: Immer versucht. Immer gescheitert. Egal. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Und Jesus ist und bleibt bei uns.
Erwin Hipfinger  -  übertragen aus der Zeitschrift ImageOnline


 
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